Scheerer Zäune und Gartenkatalog
136 136 Qualität von Gartenholz GARTEN 2025: TECHNISCHE INFORMATIONEN 1. Äste, Maserung Äste und Maserung gehören zum natürlichen Erscheinungsbild des Holzes und können je nach Herkunft, Holzart und anderen wachstumsbedingten Einflüssen stark variieren. Anzahl und Größe von gesunden, mindestens einseitig fest verwachsenen Ästen unterliegen beim Gartenholz keinen Einschränkungen. 2. Markröhre Im Kern der Nadelhölzer befindet sich im Zentrum des Stammes in Längsrichtung die Markröhre. Diese hat einige Millimeter Durchmesser und ist mit einem schwammartigen Gewebe gefüllt. Beim verarbeiteten Holz ist die Markröhre gelegentlich längs angeschnitten. Dies wird oft fälschlicherweise als „Fäulnis“ oder „Insektenbefall“ gedeutet. Sie hat aber keinen negativen Einfluss auf die Holzeigenschaften und ist ein natürliches Erscheinungsbild des Holzes, das keinen Reklamationsgrund darstellt. 3. Harzaustritte Nachträgliche Harzaustritte sind bei Nadelhölzern völlig normal. Insbesondere Douglasien- holz hat einen hohen Harzgehalt, welcher für die Dauerhaftigkeit des Holzes mit verantwort- lich ist. Dieser Harzaustritt findet hauptsächlich im ersten Jahr statt, danach nur noch in geringem Umfang. Das ausgetretene Harz wird relativ schnell spröde und wittert mit der Zeit von alleine ab. Man kann das Harz nach Aushärtung auch vorsichtig mechanisch entfernen. 4. Salzausblühungen Ein häufiger Effekt bei kesseldruckimprägnierten Hölzern ist die grünliche Anfärbung an der Oberfläche, insbesondere im Bereich von Ästen. Es handelt sich hier um austretendes Harz, das von den Kupfersalzen der Imprägniermittel weißlich bis grün gefärbt wird. Die Flecken wittern nach einiger Zeit ab. 5. Bläue, Schimmel In der warmen Jahreszeit ist eine zum Teil recht intensive, meist streifig verlaufende Blaufärbung von unbehandelten Hölzern (besonders Kiefer- und Douglasie-Splintholz) mög- lich. Die verursachenden Bläuepilze sind jedoch nicht holzzerstörend und beeinflussen nicht die Festigkeit des Holzes. Nach der Imprägnierung ist der Befall gestoppt. 6. Holzinhaltsstoffe Bei allen Hölzern, die der Witterung ausgesetzt sind, treten fortlaufend Holzinhaltsstoffe aus und können Verunreinigungen (z. B. an Mauerwerk und Fassaden) verursachen. Ablaufendes Regenwasser muss daher durch geeignete konstruktive Maßnahmen entsprechend abgeführt werden. 7. Rauigkeiten Beim Hobeln und Fräsen sind trotz hoher Sorgfalt und scharfen Werkzeugen raue Stellen – insbesondere im Bereich von Ästen oder entgegen der Bearbeitung gerichteten Holzfasern – nicht immer zu vermeiden. Bei der Kopfrundung und bei Kappschnitten sind wegen der quer zur Holzfaser gerichteten Bearbeitung raue Oberflächen und kleine Fransen möglich. 8. Farbgebung Bei kesseldruckimprägnierten Hölzern, bei denen die Farbpigmente zusammen mit der Imprägnierlösung in das Holz eingebracht werden, muss verfahrensbedingt mit gewissen Farbschwankungen und Verfärbungen gerechnet werden. Je nach Aufnahmeverhalten der Hölzer, welches durch Holzart, Temperatur, Feuchtegehalt und andere Parameter stark variiert, schwankt auch die Aufnahme von Farbpigmenten. Durch die Wirkung der Sonneneinstrahlung gleichen sich diese Farbunterschiede aber nach einiger Zeit an. 9. Quellen und Schwinden Eine charakteristische Eigenschaft des natürlichen Werkstoffes Holz ist die Volumenänderung in Abhängigkeit vom Wassergehalt, das Schwinden und Quellen, welches auch als Arbeiten des Holzes bezeichnet wird. Durch die Kesseldruckimprägnierung wird das Holz voll wasser- gesättigt. Wenn diese Hölzer dann ohne vorherige Trocknung eingebaut werden, können sie in der Breite um bis zu 10 % schwinden. In Längsrichtung schwindet das Holz strukturbe- dingt nur gering. Leider wird dieses unvermeidliche Verhalten von Holz immer wieder unter- schätzt. Insbesondere bei dicht an dicht zu montierenden Hölzern (z. B. Garbsenzaun) ist evtl. noch zu erwartendes Schwinden und damit verbundene Lückenbildung zu berücksichtigen. Bei den im Katalog angegebenen Querschnittsmaßen handelt es sich um Nennmaße, die in der Regel das Maß zum Zeitpunkt der Hobelung angeben. Durch nachträgliches Schwinden und Quellen können diese Maße zum Lieferzeitpunkt um Differenzen im einstelligen Prozentbereich abweichen. 10. Trockenrisse, Verwerfen Als Folge der nicht gleichmäßigen Struktur des Holzes finden die Schrumpfungsprozesse bei Austrocknung nicht gleichmäßig statt. Folge ist ein Auftreten von Trockenrissen und Verwerfen. Auch durch sorgfältigste Rohholzauswahl lässt sich dieser Effekt nicht verhin- dern. Nach DIN-Norm 4074 sind Trockenrisse grundsätzlich zulässig, da die statischen Eigenschaften und die Haltbarkeit von Holz nicht negativ beeinflusst werden. Länge, Tiefe und Breite dieser Trockenrisse unterliegen keinerlei Beschränkungen! Leichte Krümmungen und Verdrehen sind ebenfalls zulässig. Trockenrisse finden sich häufig an den Kopfenden der Hölzer und im Bereich von Ästen. Krümmen und Verwerfen tritt besonders an Zaunriegeln sowie an Kant- und Konstruktionshölzern auf. Der natürlicheWerkstoff Holz ist nachwie vor der beliebteste Baustoff desMenschen. Hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, leichte und vielseitige Bearbeitbarkeit und nicht zuletzt der natürliche und unverwechselbare Charakter jedes einzelnen Bauteiles kennzeichnet dieses einzigartige und zeitlose Naturprodukt. Der natürliche und rustikale Charakter, der den besonderen Charme von Holz ausmacht, bedingt jedoch auch einige Einschränkungen bei der Beschaffenheit der Produkte, über die sich Käufer klar sein müssen. Insbesondere Trockenrisse stellen keinen Reklamationsgrund dar. 1 2 2 3 3 Holz ist ein Naturprodukt 4 10 10 10 10 7 7
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